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Umweltschutz vs. Realität: Klingele beantwortet die wichtigsten Fragen zur europäischen Verpackungsverordnung PPWR

Mit einer übergreifenden Verordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation) will die Europäische Union ab Mai 2024 die Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt reduzieren. Doch der aktuelle Wortlaut der Verordnung mit ihren pauschalen Mehrwegquoten für bestimmte Verpackungen gefährdet dieses Ziel und erschwert gleichzeitig nachhaltige Lösungen aus der Wellpappenindustrie, die sich bereits bewährt haben. Klingele beantwortet die wichtigsten fünf Fragen zur PPWR-Verordnung.  

  • Was soll mit der PPWR-Verordnung erreicht werden?
    Die EU-Kommission will die Nachhaltigkeit von Verpackungen verbessern, indem sie Vorgaben zur Vermeidung von übermäßigen Verpackungen, zu Wiederverwertbarkeit und Recycling sowie zur Entsorgung macht.
  • Welche Vorgaben der neuen EU-Verpackungsverordnung betreffen die Wellpappenindustrie?
    Im Rahmen der PPWR sind Mehrwegquoten für verschiedene Verpackungstypen geplant. Das bedeutet, dass ein bestimmter Anteil von Verpackungen aus wiederverwendbaren Behältern bestehen muss. Nachhaltige Lösungen aus Wellpappe wären nach dem Beschluss der Verordnung in den Bereichen „E-Commerce“ und „große Haushaltsgeräte“ nur noch eingeschränkt einsetzbar.
  • Warum sind die Mehrwegquoten in der EU-Verpackungsverordnung ein Problem?
    Die angedachten Quoten im E-Commerce und für große Haushaltsgeräte schaden der Umweltauswirkung von Verpackungen. Die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) hat in einer Studie1 herausgefunden, dass durch die Verordnung bis 2040 jährlich 114 Kilotonnen an Mehrwegverpackungen zusätzlich produziert werden müssen, während die Menge an Verpackungen aus Wellpappe sinkt. Nachhaltige Lösungen werden also eingeschränkt und gleichzeitig mehr Plastik und Mikroplastik in den Umlauf gebracht, das die Umwelt und unsere Gesundheit belastet. Weitere Folgen: die Verdopplung der Transportkilometer und die Zunahme der benötigten Lagerflächen – und damit für Sie als Verpackungskunden mehr Kosten.
  • Welche Vorteile hat Wellpappe als Material für Transportverpackungen für Großgeräte und E-Commerce?
    Verpackungen aus Wellpappe bestehen aus Papierfasern und damit aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen. Dieses Material ist mindestens bis zu fünfundzwanzigmal recycel- und anschließend nahezu vollständig biologisch abbaubar. In Verpackungen der deutschen Wellpappenindustrie stecken bereits über 80 Prozent Recyclingpapier. Sie sind damit vorbildliche Kreislaufprodukte, die passgenau für individuelle Verwendungszwecke hergestellt werden. Dadurch werden Transport- und Lagerflächen besser ausgenutzt – ein großes Plus für die Ökobilanz von Verpackungen, das durch die PPWR-Verordnung ausgehebelt wird.
  • Was ist unser Vorschlag?
    Im aktuellen Entwurf der Verordnung gibt es bereits Ausnahmeregelungen für andere Verpackungstypen, die weiter Papier, Pappe und Kartonage nutzen dürfen, z. B. Umverpackungen, Paletten, Kisten und Faltschachteln. Anstatt pauschale Quoten durchzusetzen, sollten funktionierende Kreislaufsysteme wie Verpackungen aus nachhaltiger Wellpappe erhalten bleiben.